Bildung und Ausbildung

Bildung ist DAS wesentliche Element
im Kampf gegen Armut und Kinderarbeit.

Schulbildung als erster Schritt

Selbst ein Minimum an Bildung ist in der Regel der Schlüssel zu einem besseren Verdienst und zu einer kleineren Familie. Die Kinder unserer jetzigen Projektkinder werden in der nächsten Generation zur Schule statt zur Arbeit gehen.

Im Herbst 2009 hat die indische Regierung die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Alle Kinder von 6 bis 14 Jahre haben seitdem das Recht auf einen kostenfreien Schulbesuch. Die erlebte Wirklichkeit sieht jedoch völlig anders aus: Niemand kümmert sich - wenigstens in Kalkutta - um den Schulbesuch der Kinder in dem besagten Alter. Auch müssen die Eltern die Schulbücher, Schuluniformen, Nachhilfelehrer etc. privat bezahlen, was für die Ärmsten unmöglich ist. Hinzu kommt, dass die Lehrer ihren Dienst nicht immer hinreichend ernst nehmen, oft wird auch Geld verlangt. Laut einer Studie der Weltbank aus dem Jahre 2004 erscheint jeder vierte Lehrer an indischen staatlichen Schulen niemals zum Unterricht.
So bleibt für uns unverändert viel zu tun.

Unsere Kinder gehen in öffentliche staatliche oder günstige private Schulen, kommen aber täglich zum Mittagessen und zur Schularbeitenhilfe (sog. Coaching) in unser Zentrum. Hier werden sie von unseren Lehrern in kleinen Gruppen unterrichtet und können gleichzeitig bei irgendwelchen auftretenden Problemen gezielt unterstützt werden.

Nachfolgend ein paar Bilder aus dem Nachhilfe-Unterricht, der unter einfachen Bedingungen abgehalten wird.
Coaching

Ausbildung als Weg in die Zukunft

Wir möchten den Kindern eine Zukunftsperspektive jenseits der Slums bieten. Dazu reicht selbst ein Schulabschluss nicht unbedingt. Weiter führt eine Berufsausbildung, die sich der Schulausbildung anschließt. Wir bieten grundsätzlich allen Kindern von H.E.L.G.O. die Unterstützung bei einer Berufsausbildung an. Dies Angebot wird jedoch nicht immer angenommen, manche wollen nach der Schule lieber gleich Geld verdienen.

Die Mädchen oder Jungen, die einen Schulabschluss in der 10. oder 12. (unser Abitur) Klasse erreichen, können eine hochqualifizierte Ausbildung durchlaufen, z. B. zum Computertechniker, zum Bauingenieur oder zur Krankenschwester. Diese Berufe sind in Indien sehr gefragt und lassen einen guten Verdienst erwarten. Die Ausbildung erfolgt meist in Kooperation mit Partnern, die Berufsausbildungszentren betreiben. Eine enge Zusammenarbeit haben wir beispielsweise mit einem großen Berufsausbildungszentrum, das der Don-Bosco-Orden seit vielen Jahren in Kalkutta/Howrah führt.

Berufsausbildung

Unterstützung nicht nur für unsere ausgewählten Projektkinder

Über die intensive Förderung unserer "Projektkinder" hinaus bieten wir noch andere Lernmöglichkeiten und Hilfen an. So arbeiten wir auch sehr eng mit den Eltern - insbesondere den Müttern - unserer Projektkinder. Unsere Sozialarbeiter greifen in den monatlichen Eltern-Treffen verschiedenste Themen auf und beraten etwa zu den Themen Hygiene und Ernährung oder Umgang mit Geld.

Eine weitere Initiative unseres Projekts ist unser "Open Learning Centre" nahe dem Müllberg in Liluah. Hier haben Kinder im Grundschulalter, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht in die Schule gehen, die Möglichkeit für einige Stunden am Tag den geschützen Raum unseres Zentrums zu genießen. Dabei führen sie unsere Mitarbeiter spielerisch an das Lernen heran.
> Einblicke in unser Open Learning Centre finden Sie auf Instagram (keine Anmeldung erforderlich)